Evolutionsforschung

Runen wissenschaftliche Evolutionsforschung

Eine wissenschaftliche Betrachtung über die Kraft von Mythen, Riten und Runen

„Die Erde steigt wieder aus dem Meer hervor und ist wieder grün und schön…
Die Asen sitzen auf dem Idafelde zusammen und unterhalten sich, erinnern sich an die Runen und sprechen über die Ereignisse vergangener Tage, von der Midgardschlange und dem Fenriswolf.“

Ich möchte hier einen vielleicht anstrengenden, aber doch höchst interessanten Einblick in einen neuen Zweig der Evolutionsforschung geben, der einige vom Artglauben reflektierte Gedankengänge in ihrer Richtigkeit zu unterstreichen vermag. Bei dieser Gelegenheit werde ich ebenfalls darstellen, wie die germanische Weltschau mit heutigen wissenschaftlichen Theorien übereinstimmt.

Durch die Formbildungshypothese der morphischen Felder, die in der Natur und menschlichen Kultur gleichermaßen bestimmend wirken*1, wird unter anderem die Realitätsbezogenheit germanischer Vorstellungen ersichtlich. Sicherlich waren sich die Germanen nicht über die Existenz solcher Felder bewußt, doch ihr kulturelles und religiöses Leben war fundamental auf den Erhalt und die Resonanz dieses spezifisch germanischen Feldes ausgerichtet, sosehr, daß man ihre Ahnung von diesen Feldern vermuten möchte, denn durch die Runen haben sie uns ein Medium hinterlassen, durch welches wir mit dem morphischen Feld unserer Art wieder aktiv in Verbindung treten können. Durch diese neue und viele Lücken des heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand sinnvoll ausfüllende Theorie bekommen wir einen tiefen und realistischen Einblick in die Welt hinter den Kulissen des Seins in all seinen Ebenen und lernen vielleicht, diese Mechanismen nicht nur zu verstehen, sondern auch zu nutzen.

Der Mehrheit der heutigen Menschen mögen Mythologien als sinnlose und naive Welterklärungsversuche unwissender Menschen primitiver Kulturen erscheinen. Mythen enthüllen jedoch den Urgrund des Lebens. In ihnen sind tatsächlich menschliche Urerfahrungen, kollektive Seeleninhalte als Archetypen sowie fundamentale und metaphysische Vorstellungen vom Weltgeschehen und der eigenen Geschichte als Kulturbasis verarbeitet. Diese werden durch religiöse Rituale vergegenwärtigt, bleiben so als Erinnerung erhalten 2 und werden durch traditionsgebundene Verhaltensweisen stabilisiert. Auf diese Weise wird Vergangenheit ständig in die Gegenwart transformiert und bleibt lebendig. Ein morphisches Feld als kulturelle Basis ist entstanden, die vererbbare energetische Instanz des völkischen Bewußtseins und Ahnengeistes als kollektives Unter-bzw. Überbewußtsein.

Jeder Ritus, einschließlich traditionsgebundener Verhaltensweisen, ist somit Erinnerung und Neuschöpfung zugleich. Durch Riten, die quasi ständig wiederholt werden, stabilisiert sich ein morphisches Feld als kulturelle Organisationsstruktur, werden zur Gewohnheit (=Tradition), dann schließlich quasi erblich 3 und beeinflussen vielschichtig das Denken und Handeln der Menschen, die in diese Kultur durch Geburt eingebunden sind. Die in den Mythen verarbeiteten Archetypen als kollektives Unterbewußtsein werden schließlich beim Durchleben ähnlicher Erfahrungen aktiviert und zur psychischen Realität 4.

Der Philosoph Julius Evola stellt fest, daß dieses, wie C.G.Jung es bezeichnete, kollektive Unbewußte tatsächlich auf ein kollektives Überbewußtsein zurückzuführen ist, da seine Symbole metaphysischen Ursprunges sind. Auch Evola erkannte die Mechanismen, die wir in der Theorie der morphischen Felder wiederfinden: Der Mythos wirkt, auch ohne daß die Masse sich seines verborgenen Inhaltes bewußt ist. Sie hütet seine wichtigsten Elemente in ihren völkischen Bräuchen, bis er durch den oder die Menschen, die ihren verborgenen Inhalt verstehen, wieder seine eigentliche Macht entfalten kann. Dieser Vorgang ist in das „Gralsmotiv“ (o.a. Mythos vom Kaiser Barbarossa, der mit dem mit dem neuen Reich wiederaufersteht) eingeflossen. Die Suche nach dem verlorenen Gral symbolisiert die Suche nach dem tief in uns verborgenen, auf einem uralten Ursprung basierenden Weltbild, um mit diesem wiederentdeckten Wissen ein neues, einst untergegangenes hyperboräisch-nordisches (atlantisches) Urzentrum (Thule), ein neues Reich entstehen zu lassen oder zumindest mit ihm als höhere Wahrheit mental wieder Kontakt aufzunehmen, um so zu einer sinnvollen und umfassenden Identität zu gelangen. Dieser Weg beinhaltet oft die Motive einer Prüfung, Wandlung und Heilung des Suchenden.

In den Runen können wir ein Medium dieses Grals entdecken, die in der germanischen Mythologie auch Wotan nutzte; sie haben eine metaphysische Bedeutung.

Der Mythos, die auf ihn basierenden Symbole und Riten haben als solches eine eigenständige Macht, die sich unabhängig von Zeit und Raum immer wieder entfalten kann. Unsere reinen, unverfälschten Mythen sind wie ein Kraftzentrum, aus deren unermeßlichen Tiefe wir schöpfen können; die in ihnen ruhende Macht sollten wir für unser Volk nutzen. Ihre wahre Macht können Mythen und Riten nur entfalten, wenn sie sich an das anlehnen, was uns unsere Vorfahren überliefert haben; ansonsten können sie sogar großen Schaden anrichten. Die derzeit in der heidnisch-religiösen Bewegung aufkommende Tendenz, Riten und Kultfeiern neu zu kreieren, ist als allergrößte Gefahr zu bewerten, welche die germanische Kultur auszuhöhlen droht und die Verbindung mit unserem arteigenen morphischen Feld verhindert. Wir tragen auch die Verantwortung dafür, daß germanische Mythen, Symbole und Riten nicht unter dem Einfluß des Zeitgeistes zu Konsumartikeln und Happenings degradiert werden und auf diese Weise nicht abzumessenden Schaden anrichten. Björn Ulbrich schreibt in Anlehnung an Evola in seinem Buch „im Tanz der Elemente“ dazu: „Der Ritus war heiliges und verbindliches Gesetz. Nur er erhält die Ordnung, nur er schafft die Ordnung in Übereinstimmung mit dem Gesetz. Der korrekte Nachvollzug der von den Ahnen überlieferten Riten war mehr, als nur die Suche nach gründenden Normen in der überzeitlichen Wirklichkeit. Das Hereinholen des einstigen Geschehens in den Moment der Gegenwart verleiht dem flüchtigen Augenblick „Gehalt von bleibendem Wert, denn die festliche Wiederholung dessen, was am Beginn der Zeiten geschehen, hat die Wirkung, die mythische Zeit der Götter und Ahnen wiederherzustellen“.5

Evola spricht in seinem Buch „Revolte gegen die moderne Welt“ eine ernstzunehmende Warnung aus: „Der Ritus, der fehlschlägt oder mißlingt, oder in sonst einer Form von seinem ursprünglichen Model abweicht, verletzt oder vernichtet einen „Gott“ und wird damit zum Sakrileg. Wird dabei ein Gesetz verändert, wird ein Spiegel des übernatürlichen Reiches gelöst, so kehren dunkle, zweifelhafte, furchterregende Kräfte in einen freien Zustand zurück…“ 6 die sich sogar gegen den Menschen richten können. Der Ritus muß in seiner Durchführung nicht nur korrekt sein, sondern er ist weiterhin an den richtigen Zeitpunkt gebunden. Unsere Ahnen lebten nicht wie wir heute in einer linearen Zeitauffassung, sondern im zyklischen Zeiterleben. „So ist im archaischen Denken der Raum unterteilt und in sich differenziert, so wird die Zeit aus der linearen gradlinigen Fortlauf herausgehoben und in eine Kreislinie gebogen, deren Umlauf sich in einem bestimmten Brennpunkt orientiert“ 7 „Der Zeitpunkt des Ritus, und das betrifft eben ganz direkt die Rituale des Jahreslaufes und des Mond bzw. Sonnenkultes, muß mit der Qualität der Periode harmonisieren. Die Kommunikation zwischen Mensch und Kosmos kann nur dann gelingen, wenn der richtige Augenblick gefunden wird… nur so kann Physisches und Metaphysisches in einer einzigen Handlung zusammenfließen“8
Daher ist der heidnische Ritus damals wie heute Ausdruck der Manifestation „der Gemeinschaft im Einklang mit dem Gesetz und dem Kosmos, er gründet sich nicht auf den bloßen Verdacht eines übermenschlichen Partners, sondern weiß sich in die erlebten und geschauten Gesetzmäßigkeiten der Welt verwoben.“ 9
Evola räumt ein, daß ein Mythos erst wirklich verstanden werden kann, wenn er innerlich durchlebt wird. Durch den Menschen, der einen Mythos durchlebt und ihm schließlich entspricht, bekommt er für mehr oder weniger kurze Zeit seine eigentliche Macht. Auch wenn Mythos, Reich und Person als eine Einheit erscheinen, bleibt der Mensch nur Objekt des Mythos, ist also niemals dieser selbst. Seine Macht erlischt spätestens mit seinem Tod, einzig unsterblich bleibt der Mythos, der sich symbolisch im Schlaf des verwundeten, ruhenden oder toten Helden widerspiegelt, der auf sein Erwachen oder seine Wiederkehr wartet und damit neu belebt wird. Mythen, sind also keine literarische oder auf primitivem völkischen Aberglauben basierenden Fantasien, sondern mehr oder weniger verborgene psychische, physische und metaphysische Realität, die in der verschiedenen Epochen durch reale Personen immer wieder belebt werden *10.

Die Theorie der morphischen Felder erlaubt hier folgende Formulierung: Ein einmal entstandenes morphisches Feld, welches mit dem Untergang seiner Individuen unwirksam geworden ist, kann unabhängig von Raum und Zeit wieder entstehen:
„… in einem anderen Sinne verschwinden morphische Felder nicht: Sie sind potentielle Organisationsstrukturen und können sich zu einer anderen Zeit und an einem anderen Ort wieder konkretisieren, wenn sie entsprechende physikalische Bedingungen vorfinden.“ *11
In der megalithischen Mythologie finden wir die Darstellung der heiligen Hochzeit der Magna mater/Erdgöttin (Materie) mit dem gehörnten Himmelsvater und Beilgott (Energie), ursprünglich ein Bild für das Erwachen der Muttererde durch die Energie der Sonne, metaphysisch die o.g.Vereinigung von Energie und Materie; der Gottessohn (ursprünglich Vegetationsgottheit) als Symbol der Ordnungsprinzipien und der Naturgesetze wurde geboren. Diese symbolische Vereinigung wurde zum fundamentalen Fruchtbarkeitskult bis in die Eisenzeit hinein. Die Megalither steckten Äxte (Doppelaxt) als Symbol der schöpferischen Energie in die Erde, später wurde der germanischen Frau bei der Vermählung ein Beil in den Schoß gelegt 8. Die Megalither besaßen bereits mathematische und astronomische Erkenntnisse. Sie konnten sogar astronomische Voraussagen treffen, kannten das pythogoreische Dreieck und wahrscheinlich die Zahl Phi 12.

Der Mensch der Antike verstand sich als Teil der Naturgesetze und göttlichen Ordnung. Die Germanen, wahrscheinlich bereits die Megalither, stellten sich den Urzustand der Welt und Universum als „gähnende Leere“ oder „gähnenden Abgrund“ (Ginungagab) vor. Der Urstoff war das „Eis“, als Symbol des größtmöglichen Ordnungszustandes und Verdichtung der Materie, damit der niedrigste Entropie. Dieses Eis (Niflheim) fließt über die Verbindung der Welten untereinander dem Feuer (Muspelheim) zu, also dem in der heutigen Wissenschaft sogenannten „Wärmetod des Universums“, basierend auf der physikalischen Vorstellung, daß das Universum sich vom Zustand der niedrigsten zur größten Entropie bewegt. Durch dieses Fließen und die daraus resultierende Vereinigung von Feuer und Eis entstehen die Erscheinungsformen (Evolution), wie wir sie in der vierdimensionalen Welt wahrnehmen, einschließlich der Dimensionen, die uns verschlossen bleiben und in neun Welten der germanischen Mythologie versinnbildlicht werden. Der Physiker Paul Davies postuliert, daß die Gesamtheit der Natur dem Wirken einer Superkraft unterliegt, die in elf Dimensionen vorliegt, die ursprünglich aus einer einzigen hervorgingen und sich mit der Ausdehnung des Universums dann ausdifferenziert haben 6. David Bohm geht von einer Trinität der Wirklichkeit aus: eine äußere, dargestellte (explizite) Ordnung, eine innere (implizite) Ordnung, die in ihre ganzheitliche Kausalität eingebunden ist und der Grund, der in beiden transzendent ist. Diese Erkenntnis ist im Grunde die Trinitätslehre des Germanentums vom schöpferischen Prinzip der Energie (Himmelsvater) als implizite Ordnung, dem Gottessohn als explizite Ordnung und dem himmlische Wagen als Symbol der physikalischen Gesetze, also „der Grund“, auf dem sich Vater und Sohn bewegen und der in ihnen so transzendent ist 13.

Der Begriff „ewige Naturgesetze“ muß an dieser Stelle durchleuchtet werden. Wir haben durch Darwin gelernt, daß es eine Evolution gibt, die eine stetige Veränderung und Entwicklung der Natur im Rahmen von Mutationen und Anpassungsvorgänge bewirken. Kein vernunftbegabter Mensch wird heute noch dieser Auffassung widersprechen. Der Mensch war also nicht am 6.Tag von Gott erschaffen, sondern er hat sich, wie alle anderen Lebewesen auf der Erde, entwickelt. Viele gehen allerdings heute immer noch davon aus, daß die Naturgesetze einst an einem Tag X vom Schöpfergott geschaffen wurden, was man mittlerweile in der heutigen Physik nicht mehr annimmt, aber in der judäochristlichen Religion selbstverständlich vertritt. Auch in der klassischen Physik galt der Weltenschöpfer lange Zeit als Lenker der Weltenmaschine. Ein evolutionärer Prozeß im physikalischen Gesamtsystem wird in der Schulphysik bis heute nicht in Betracht gezogen, Energie und Materie werden als konstant angesehen. Letztendlich paßt diese Auffassung nicht mehr in das Bild eines sich entwickelnden Universums. Wir müssen außerdem davon ausgehen, daß Prinzipien, die wir auf der Erde wiederfinden, auch in der Gesamtheit des Universums wirken und dort sogar ihren Ursprung haben. Da Naturgesetze sich ebenfalls irgendwann entwickelt haben, sind sie bei einer streng wissenschaftlichen Betrachtungsweise („ewig“=“anfangs-und endlos“) nicht ewig. Das Bild von den „ewigen Naturgesetzen“ paßt nicht in die germanische Weltanschauung vom „ewigen Werden“.

Ein sich entwickelndes Universum schließt einen Schöpfergott aus, da dieser zwangsläufig selbst evolvieren würde und als solcher den gleichen zyklischen Gesetzmäßigkeiten unterworfen wäre, wie das gesamte Universum. Es sei denn, man nimmt einen Gott außerhalb jeden Raumes an; dann aber ist seine Existenz mehr als fragwürdig, und sollte er dort im Nichts sein, was interessiert ihn da noch unser Weh und Werden. Darüber hinaus benötigt ein sich selbst entwickelndes, evolvierendes Universum keinen Lenker. In der germanischen Mythologie war weder das Universum von Anfang an da, an seiner Stelle nur gähnende Leere und Urmaterie, noch die Götter, denn auch sie haben sich erst aus den Urgewalten entwickelt, wie auch die Gesetze des Lebens. Evolution entsteht durch das Fließen der Welten. Das große Sein alles Existierenden, einschließlich der Götterwelt, ist verbunden im Schicksal und Weltenlauf. Auch das Schicksal ist stetig im Begriff zu werden, entwickelt sich, evolviert also ständig. Die Nornen spinnen das Schicksal, es ist kein fertig gewebtes Tuch. Alles befindet sich im Zyklus des Werdens, Seins und Vergehens, um wieder zu werden, so wie das Universum einst entstanden ist, irgendwann wieder vergeht, um wieder zu werden. Diese Auffassung ist mit der modernen Kosmologie vereinbar. Diese besagt, daß eines Tages, wenn im sich ausdehnenden Universum die Gesamtmaterie über einen bestimmten Schwellenwert liegt, die Expansion zum Stillstand kommt und eine Implosion, als Umkehrung des Urknalles, die Folge ist. Diese Implosion könnte dann wieder die Ursache für den Urknall des nächsten Universums sein. Auch in der germanischen Geisteswelt gibt es nichts „Ewiges“, sondern ein Werden, Sein und Vergehen um wieder zu werden,-nicht gleich, aber ähnlich. Das Prinzip finden wir eindeutig in der Natur überall wieder, Ewiges hingegen nicht. Selbst die germanischen Götter waren nicht ewig, der Götterdämmerung folgt der Göttermorgen, alles ist einer zyklischen Geschichtsauffassung unterworfen. Das Ewige ist meines Erachtens als Trugschluß das Judäochristentums zu entlarven: „Ewiges Leben, ewiges Gottesreich, ewige Verdammnis… in Ewigkeit amen…“ Das judäochristliche Weltbild ist auf ein Endziel ausgerichtet, dem Gottesreich, und dieses ist nach ihrer Auffassung ewig.

Die Hypothese der morphischen Felder geht so weit, daß die Naturgesetze auf Gewohnheiten zurückzuführen sind: „Die kollektive Erinnerung ist von kumulativem Charakter, wird also durch Wiederholung immer weiter ausgeprägt, so daß wir sagen können, die Natur und die Eigenart der Dinge sei Ergebnis eines Habitualisierunsprozesses, also Gewohnheit: Die Dinge sind, wie sie sind, weil sie so waren, wie sie waren.“14

Ob nun ewige Gesetze, Ordnungsfaktoren oder grundlegende Gewohnheiten, es ändert nichts an der Tatsache, daß wir als Menschen in eine unabänderbare physikalische Wirklichkeit hineingeboren werden, welche wir wissenschaftlich korrekt als „eherne Naturgesetze“ benennen sollten, die ich persönlich lieber als universelle geistartige Prinzipien bezeichnen möchte. Sie sind in unserer kosmologischen Zeitrechnung stabile Ordnungsprinzipien, die wiederum Grundlage für weitere Ordnungsfaktoren sind, bis hin zu jenen Ordnungsfaktoren, die eindeutig evolvieren und so zum Beispiel die Grundlage der darwinistischen Evoltutionstheorie bilden. Shaldrake spricht hier von in sich geschachtelten Hierarchien. Aber auch die stabilsten Ordnungsfaktoren, die sogenannten „ewigen Naturgesetze“ sind in ihrem Wesen vergänglich. Und wen das noch nicht überzeugt, das nichts Ewig ist, dem sei gesagt, daß selbst unsere Tage immer länger werden, weil die Erdrotation sich aufgrund eines Bremseffektes verlangsamt.

Welche Rolle der Mensch in seiner kulturellen Evolution einnimmt, ob er hier einem unabänderbaren Lauf unterworfen ist, oder er selbst seine kulturellen Evolution aktiv bestimmen kann, möchte ich hier erst soweit beantworten, daß sich mit einer neuen Gottes- und Naturauffassung und dem Verständnis der Wirklichkeit ein „neuer Menschentypus“ entwickeln und befreien wird, der zur größt möglichen Selbstbestimmung und Verantwortung fähig ist. Ein Menschtypus, den es ja im Germanischen immer wieder gegeben hat, der jedoch durch Christentum, Inquisition und andersartige neuzeitliche Germanenverfolgung unterdrückt wurde. Er braucht keinen Gott mehr, der sein Leben von außen bestimmt und seine Geschicke lenkt. Sein altersschwacher, ihm immer fremd gebliebener Gott muß sterben, damit er und das Göttliche leben können.
Der germanische Mensch der Zukunft wird der wissende und erkennende Mensch sein; ein Menschentypus, den die wieder Götter lieben, weil sie sich durch ihn wiedererkennen und leben dürfen.
Beim Studium der alten Mythen ist die Fähigkeit der prähistorischen und antiken Menschen zum intuitiven Erfassen von universellen Wahrheiten unverkennbar, denn sie hatten noch eine aktive Verbindung zu den Ursprüngen. Da sie sich noch als Teil des Göttlichen verstanden, machten sie nicht den Fehler, sich außerhalb der wirkenden universellen geistartigen Prinzipien zu interpretieren, so wie es der Mensch der Moderne tut. Darum finden wir mehr Wahrheit in unseren Mythologien, bei Pythagoras, und Platon *15 (sie sind ebenfalls Erben der Nordmeervölker =Germanen, die in der Bronzezeit das gesamte Mittelmeergebiet eroberten) als in der Bibel, bei Freud und Marx. In der Moderne scheint diese Fähigkeit durch Reizüberflutung der Massenmedien und fiktive Weltbilder verloren gegangen zu sein. Wenn man sich jedoch von diesen Einflüssen lossagt, können diese Fähigkeiten wieder stimuliert werden.
So vermochte auch Goethe als Erfahrung auszudrücken:

„Das Beste ist die tiefe Stille,
in der ich gegen die Welt lebe und gewinne,
was sie mir mit Feuer und Schwert nicht nehmen können“

Wir können erkennen, daß der Mensch der Moderne viele wissenschaftliche Wahrheiten nicht entdeckt, sondern nur in seine Zeit transformiert, zum Teil durch neues Wissen vervollständigt oder durch anerkannte Methoden bewiesen hat. So stoßen wir zwangsläufig in der gesamten Wissenschaft wieder auf grundlegende Modelle der Wirklichkeit, die bereits in der Antike verbreitet waren. Wir bezeichnen sie dann mitunter sogar als revolutionär.

Auch auf gesellschaftlicher Ebene sind wir in einer Welt von dominanten Gedankengebäuden (Fiktionen) eingebunden die, zur Gewohnheit geworden, kaum bezweifelt werden, und die zu durchbrechen dem Einzelnen schwerfällt. Auf diese Weise konnte sich bereits das Christentum mit seinen absurden und unrealistischen, gar fantastischen Vorstellungen über die Zeit retten. Und selbst heute glauben immer noch Menschen an dieses große Märchen und kommen nicht auf die Idee, die unglaubwürdigen Thesen dieser Religion, die sich immer schon wider alle menschliche Erkenntnis stellten, kritisch zu hinterfragen. Hier können wir erkennen, wie ein morphisches Feld das freie und logische Denken des Menschen behindert. Wir haben hier allerdings kein natürlich gewachsenes morphisches Feld vor uns, sondern ein mit aller Raffinesse erzwungenes; ein Feld, so möchte ich meinen, das beim Wegfallen des Zwanges auf die Dauer nicht überlebensfähig ist. Dieses Christentum war es, das 3000 jähriges Wissen vernichtet hat und den nordischen Menschen 1000 Jahre lang systematisch an der Weiterentwicklung seiner wissenschaftlichen Erkenntnisse hinderte. Darum haben wir es heute immer noch mit den verheerenden Rudimenten dieser christlichen realitätsfremden Ideologie zu tun, die sich heute wie damals gegen alle Vernunft und wissenschaftliche Erkenntnis stellt. Das ganze Spektrum der One-World-Ideologien und die noch immer in allen gesellschaftlichen Bereichen wirkenden und jedes sinnvolle Werden verhindernden reaktionären Internationalisten sind letztendlich die Ausgeburt dieses dogmatisch-ignoranten judäochristlichen Geistes, der sich weigert, das menschliche Eingebundensein in naturgesetzliche Abläufe zu akzeptieren. Auch ihre Strategien gegen die Wahrheit und Andersdenkende stehen in gleicher Tradition und Motivation wie die christliche Inquisition. Politische Inquisition ist zum Bestandteil des „demokratischen“ Systems geworden und dient, wie einst die mittelalterliche Inquisition, dem Machterhalt der Herrschenden.

Desto mehr Menschen jedoch bereit sind, die gegenwärtigen fiktiven Weltbilder zu durchbrechen, desto einfacher wird es in Zukunft jedem Einzelnen fallen, dieses in seinem Leben zu leisten. So werden auch „die Internationalisten mit ihrer Unkenntnis evolutionärer Zusammenhänge und ihrer Mißachtung gewachsener Gemeinschaften…“ die damit „…großen Schaden anrichten…, die unverrückbare Einheit zwischen Raumgesetz, Menschwerdung und genetisch bedingter Rasseneigenschaften verstehen lernen müssen, so wie die mittelalterliche Kirche das kopernikanische Weltbild letztendlich anerkannte“16.Und eines Tages werden wir über die Absurdität der One-World-Ideologien genauso lachen, wie wir heute kopfschüttelnd darüber lachen, daß die Kirche einst vertrat, die Erde sei eine Scheibe; wenn auch der Weg zur Wahrheit heute genauso dornig scheint, birgt die Wahrheit jene Kraft in sich, die unweigerlich hervorbricht.

Zurück zu den Feldern: Das morphische Feld eines Volkes ist mit seiner kulturellen Identität, tiefer gehend mit dem Ahnengeist, gleichzusetzen. Menschen eines Volkes und einer Rasse bilden den Verband eines kollektiven Überbewußtseins und einer kollektiven Erinnerung .„Auch die Menschen schöpfen aus einer kollektiven Erinnerung, und jeder trägt seinerseits zu dieser Erinnerung bei.“ 17

Um gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken, ist nicht nur das Handeln ausschlaggebend, sondern schon das Denken jedes Einzelnen sowie seine Bereitschaft, zu lernen und nach Erkenntnis zu streben, denn es bestehen vielschichtige Wechselwirkungen zwischen den Feldern und ihren Individuen. So bestimmen diese Felder nicht nur unser Denken, Handeln und unsere Fähigkeiten, sondern wir haben durch unsere Eigenaktivität wiederum Einfluß auf die Entwicklung dieser Felder. So können neue morphische Felder entstehen, evolvieren oder alte wieder in die Gegenwart übertragen werden. Unbestreitbar ist hier natürlich die Wichtigkeit von Riten und traditionsgebundenen Verhaltensweisen. So ist das Ritual heute und in Zukunft die stärkste Waffe im Kampf um den Erhalt der Kulturen und in der Abwehr gegen die dogmatischen und identitätszerstörenden Ismen der „westlichen Wertegemeinschaft“!
„Der Prozeß, durch den Vergangenheit innerhalb eines morphischen Feldes zur Gegenwart wird, heißt morphische Resonanz.“18

Von unseren Vorfahren überlieferte und damit unserer Art entsprechenden Riten, Kultfeiern und traditionsgebundene Verhaltensweisen sind für die Übertragung unseres morphischen Feldes in die Gegenwart unerläßlich; Runen sind ebenfalls geeignete Überträger. Sie wecken in uns nicht nur Erinnerung, sondern sind an der Übertragung des germanischen Feldes in die Gegenwart unmittelbar beteiligt. Ich möchte sogar soweit gehen zu sagen, daß jede Rune ein fundamentales morphisches Feld (Urfeld) darstellt, mit dem wir durch sie in Resonanz treten. Sie sind also die zeichenhafte Darstellung formgebender Energien und stellen die Verbindung zu geistartigen Prinzipien her, die unserer Art entsprechen; ähnlich wie unser genetisches Material in Verbindung steht mit den morphogenetischen und mentalen Feldern unserer Art. Schon Pythagoras erkannte, daß sich die Naturgesetze in Zahlen (Zeichen) ausdrücken lassen. Jede Zahl läßt sich wiederum als Ton darstellen; wie wir gesehen haben ist jeder Ton, der ja auch nur Schwingungen von Schallwellen ist, verantwortlich für eine Form. Auch morphische Felder werden als energetische Schwingungen gedacht, analog den elektromagnetischen Feldern der Physik. „Morphische Resonanz stimmt mit anderen Arten der Resonanz überein, daß sie auf rhythmischen Mustern beruhen.“ 19 Sie sind, „wie die bekannten Felder in der Physik, nichtmaterielle Kraftzonen, die sich im Raum ausbreiten und in der Zeit andauern.“20

Auch die germanischen Götter sind Hypostasen der morphischen Felder unserer Art, oder wie C.G. Jung sie bezeichnen würde, die Archetypen unseres kollektiven Unterbewußtseins, oder wie J.Evola es ausdrücken würde: metaphysische Symbole des völkischen Überbewußtseins, oder wie ich es sage: …unserer Volksseele.

Durch die Resonanz eines morphischen Feldes, das heißt, die Übertragung eines vergangenen Feldes über die Raum-Zeitgrenze in die Gegenwart, ist es auch möglich, anscheinend in das Schicksal eines Menschen einzutreten, der vor uns gelebt und durch sein Denken und Handeln ein morphisches Feld geschaffen oder weiterentwickelt hat. Den Germanen mag das wie Reinkarnation vorgekommen sein; im Prinzip ist es dieses auch. Körper, Seele und Geist des gegenwärtigen Menschen bringen die physikalischen Voraussetzungen mit, die zum Wiederentstehen des morphischen Feldes des vergangenen Menschen notwendig sind. „Wenn sie sich erneut physisch manifestiert, beinhaltet sie eine Erinnerung an frühere physische Existenzen“ 21. Das gilt selbstverständlich auch für ein ganzes Volk!

So werden nicht nur Phänomene wie Reinkarnationserfahrungen erklärbar, sondern auch Telepathie, die ja nichts anderes beinhaltet, als das Eindringen eines Menschen in das morphische Feld eines anderen 22. Die hellseherischen Fähigkeiten vieler germanischer Frauen sind ebenfalls so zu deuten.
Es ist klar, daß ein Mensch durch seine physische und psychische Kraft erst einmal in der Lage gewesen sein muß, ein eigenständiges dominantes Feld zu schaffen, oder was viel häufiger geschieht, zu transformieren, welches durch die Wiederholungsstrukturen anderer Menschen der gleichen Art, einer Gruppe oder eines ganzen Volkes entsprechend stabilisiert werden. Es sind natürlich nicht die einfachen Geister der Zeit, die dazu in der Lage sind, sondern wir finden sie unter Politikern, Philosophen, Dichtern, Künstlern, Religionsstiftern und Wissenschaftlern. So führt der gegenwärtige Mensch, der in dieses spezifische morphische Feld eingedrungen ist, die Evolution des Feldes, dieser Lebensidee, weiter. Tatsächlich gibt es in der Geschichte immer wieder beeindruckende Beispiele für diesen Mechanismus. Ich postuliere, daß in der Geschichte letztendlich niemand mehr Macht bekommt, als derjenige, der einem Mythos entspricht. An der Entstehung und Entwicklung des Christentums können wir erkennen, wie dieser Gottessohnmythos mit all seinen detaillierten Anlehnungen an die germanische Mythologie, die wohl unbestreitbar von den Evangelisten, insbesondere von Paulus im nachhinein projeziert worden sind, seine ungeheure Macht entfaltete.

Die einfacheren Menschen sind in der Gemeinschaft an dem Erhalt, der Bildung und Resonanz morphischer Felder verantwortlich und für ihre Stabilisierung unverzichtbar. Der plötzliche Ersatz eines bestehenden Feldes durch ein neues oder aus der Vergangenheit in die Gegenwart transformiertes ist immer eine Revolution.

Auch in der platonischen Ideenlehre können wir die Theorie der morphischen Felder erkennen. Die Idee, als spontaner, zum Teil aktiver Akt des Denkens, ist nach Platon auf eine Erinnerung an unseren göttlichen Ursprung zurückzuführen. Die Idee des Existierenden und ihre jeweilige Realität gehen auf dieses göttliche Fundament, seinem jeweiligen Urbild zurück. Diese Urbilder sind gleichzusetzen mit morphischen Feldern.
Die platonische Idee von den Formen oder Urbildern existiert außerhalb von Raum und Zeit, ist daher fundamental und in unserem kosmologischen Zeiterleben scheinbar ewig *23. Die Erkenntnis von der Evolution des Universums steht zum platonischen Weltbild im Widerspruch. So erlaube ich mir hier eine Korrektur des platonischen Weltbildes. Tatsächlich bedeutet die Idee vom Atom, also dem „kleinsten Teilchen“ nicht, daß dieses schon da gewesen sei, bevor das Universum entstand. Die Idee vom Entstehen der verschiedenen Atome, die sich von ihrem Urbild, dem Wasserstoffatom ableiten, ist hingegen als geistartiges Prinzip fundamental ursprünglich. Damit ist ihre Entstehung in den evolutionären Prozeß integriert *24. Das Wasserstoffatom ist das Urbild, es symbolisiert die Uridee eines jeden Atoms und bleibt immer eine potentielle Organisationsstruktur.

Und weil diese Idee so fundamental ist, sind es eben auch diese Atome, so daß sie uns unsterblich erscheinen.
Für die menschliche Kultur bedeutet das, je ursprünglicher und fundamentaler die Idee von der idealen Gesellschaft, je näher sie der göttlichen Ordnung und dem völkischen Fundament ist und im Einklang mit unserem Ahnengeist, unserem kollektiven Gedächtnis und den aus den Naturgesetzen abgeleiteten Ordnungsprinzipien steht, desto stärker und wahrscheinlicher ist ihre energetische Umwandlung in die Gegenwart, ihre Transformation oder Resonanz.
Tatsächlich leben wir, von einigen regionalen Unterschieden abgesehen, erst seit ca. 1000 Jahren in einer christlich geprägten Gesellschaftsform; wir tragen jedoch die Erinnerung von über 3000 Jahren reinstes Germanentum in uns. Zählen wir noch unsere megalithische bzw. urindogermanische Zeit dazu, können wir getrost noch ein paar tausend Jahre hinzuzählen.
Wichtig ist, mit dem morphischen Feld unserer Art durch Erinnerung wieder in Verbindung zu treten und die so vollzogene Resonanz Schritt für Schritt zu stabilisieren, so daß sie immer größer werdenden Gruppen zugänglich wird und dadurch wiederum an Stabilität gewinnt. Das ist, so möchte ich es ausdrücken, die Macht der Er-inner-ung. Denn wenn wir in der Kultur das völkische Gedächtnis finden, so schaffe ich mit dieser Erinnerung in Zeiten der Kulturlosigkeit wieder arteigene völkische Kultur und sorge für die entsprechende Resonanz aus unseren Ursprüngen. Das ist kein oberflächlicher Akt der Rückbesinnung, sondern ein die tiefsten Winkel unserer germanischen Seele ergreifender, befreiender und erneuernder Vorgang.

Zu dieser Erinnerung gehören auch die Runen, die man sicherlich nicht wie ein Orakel befragen muß, sondern deren Bedeutung jeder wissen sollte, der an der Übertragung des germanischen Feldes in die Gegenwart teilhaben will. Derjenige, der sich ihrer Bedeutung bewußt wird, hat die Macht der Erinnerung schon in sich aufgenommen und geht den Weg zurück zu seinen germanischen Ursprüngen. Er ist damit dem heiligen Gral unseres Volkes schon ein bedeutendes Stück näher gekommen und hat das morphische Feld unserer Art wieder ein weiteres Stück stabilisiert. Das ist der eigentliche Zauber der Runen in unserer Zeit und verdeutlicht die Verantwortung und auch den Einfluß jedes Einzelnen auf diesen Prozeß, der nicht länger machtlos zuschauen muß, wie seine Welt endgültig zugrunde gerichtet wird. Denn jeder Einzelne übt mit seinem Denken und Handeln Einfluß auf unsere kulturelle Evolution aus und ist damit verantwortlich für unser Werden. Erst mit dieser umfassenden Erkenntnis wird sich der mündige, wissende, ganzheitliche germanische Menschtypus wieder entwickeln, der eingebunden in seinem kulturellen und völkischen Erbe für sich und seine Umwelt volle Verantwortung übernimmt. Ein „Übermensch“, der die Fiktionen seiner Zeit überwindet, wieder zum gestaltenden Herren seines Schicksals wird, keinem unerreichbaren Gotte mehr unterworfen ist, sondern zum wissenden und wirkenden Teil des Göttlichen wird.

„Sein Wissen über das Gesetz des Lebens, aus dem er selbst geworden ist, hebt ihn aus der Rolle des Kindes Gottes und gehüteten Schafes heraus. Er muß Prometheus von seinen Ketten befreien, als Dank für die Hilfe, das Feuer des Wissens durch ihn entfachen zu können.“ 25

Und so mancher wird mir vielleicht eines Tages bestätigen können, daß man in dem Moment, in dem man eine Rune betrachtet, in eine ganz eigentümliche Welt eintritt, zu deren Beschreibung mir die Worte fehlen. Es ist, als ob die Zeit für einen Moment stehen bleibt,… es ist die Macht der Erinnerung.
Wichtig ist, daß man seine Welt versteht, bevor man sie verändern will. Viele haben bewiesen, daß man die Welt verändern kann, ohne sie zu verstehen; sie und ihre Konzepte sind jedoch alle im Chaos untergegangen und haben unzählige Menschen mit in den Abgrund gezogen.

Ich zitiere noch einmal zusammenfassend:
„Morphische Resonanz beruht auf Ähnlichkeit: Je ähnlicher ein Organismus früheren Organismen ist, desto stärker die morphische Resonanz. Und je mehr solche Organismen es in der Vergangenheit gegeben hat, desto stärker ist ihr kumulativer Einfluß.“ 26
„…aufgrund dieser Resonanz können Aktivitätsmuster vergangener Systeme die Felder folgender beeinflussen. Morphische Resonanz bewirkt eine Art Fernwirkung, sowohl räumlicher als auch zeitlicher Art. Die Hypothese nimmt an, daß dieser Einfluß weder mit der räumlichen noch zeitlichen Entfernung abnimmt.“ 27

„Nur lebensfähige Muster können immer wieder auftreten und durch morphische Resonanz immer weiter stabilisiert werden, das heißt immer wahrscheinlicher werden.“ 28
Ich möchte ein experimentelles Beispiel vorstellen, welches das Prinzip der morphischen Felder und Resonanz nochmals verdeutlicht:

In Versuchen zur Lernfähigkeit von Mäusen hat man folgendes festgestellt:
Die erste Mäusegeneration brauchte durch ein Labyrinth 300 Versuche, um den Weg zu einer begehrten Futterquelle zu finden. Die Nachkommen brauchten nur noch 100 Versuche, die dritte Generation 30, die Vierte nur noch 10 Versuche. Lernen durch Nachahmung war ausgeschlossen.
Dieses Experiment bestätigt den Mechanismus der Erberinnerung als morphisches Feld, also das Prinzip der energetischen Vererbung. Diese einmal erlernte Fähigkeit geht auch nicht mit dem Aussterben der Individuen verloren. So beweisen ähnliche Experimente mit nicht verwandten Tieren, daß die einmal von einer Art gemachten Erfahrungen und erlernten Fähigkeiten auch von nicht verwandten Artgenossen übernommen werden, ohne daß sie diese hätten nachahmen können.

Nachdem eine genügende Zahl von Individuen einer Art eine neue Fähigkeit in einer bestimmten Anzahl von Versuchen erlernt und wiederholt hat (=Stabilisierung des neu entstandenen Feldes durch Wiederholung), beweisen alle übrigen Artgenossen, auch über die Raum-Zeitgrenze hinweg, eine erhöhte Lernfähigkeit auf diesem Gebiet (=morphische Resonanz). Das heißt, daß keine Maus jemals mehr 300 Versuche im o.g. Experiment braucht, auch nicht Jahre später, sondern verhältnismäßig weniger; sie braucht, um die selbe Schwierigkeit meistern zu können, nicht mit den Pionieren verwandt zu sein. Die Anzahl nachfolgender, notwendiger Versuche sinkt mit der Menge der vorher durchgeführten Erfolge signifikant. 29
Noch eine interessante Feststellung konnte gemacht werden:„Kreuzt man zwei Arten miteinander, so werden die Organismen der nächsten Generation mit den Feldern beider Arten in Resonanz stehen“30. Diese Züge können bei den Hybriden, die durch Kreuzung zweier Arten entstehen, in Widerstreit stehen. Bei manchen Papagaeienarten der Gattung Agapornis konnte folgendes Phänomen beobachtet werden: Die Vögel beider Arten bauen ihre Nester aus in Streifen gerissenen Blättern. Die eine Art trägt diese Streifen im Schnabel zum Nest, die andere steckt diese gekonnt ins Gefieder. Die Hybriden dieser Arten stecken nun die Blattstreifen so ungeschickt ins Gefieder, daß sie beim Transport herausfallen. Sie lernen dann zwar, die Streifen mit dem Schnabel zu transportieren, fallen aber immer wieder in das unzweckmäßige Verhalten zurück 31. Auf diese Weise entsteht hier ein Selektionsdruck zu Ungunsten dieser Mischlinge, weil ihre erworbene Fähigkeit, Nester zur Aufzucht ihrer Jungen zu bauen, gestört ist. Man kann festhalten, daß die über Jahrhunderte entstandenen spezifischen Anpassungsleistungen einer Art an die natürliche Umwelt durch Artenvermischung verloren gehen können.


Anmerkungen:

*1) Shaldrake teilt morphische Felder in morphogenetische, Verhaltensfelder und mentale Felder ein, die alle den gleichen Mechanismen unterliegen. Rupert Shaldrake: „Das Gedächtnis der Natur“, Scherz-Verlag, S.249
2) Shaldrake, S.312f und S.317
3) Ebenda, S.385
4) Ebenda, S.307-310
5)Björn Ulbrich:“Im Tanz der Elemente“ S.32f
6)Julius Evola: „Revolte gegen die moderne Welt“ S.63
7)Björn Ulbrich S.77
8)Ebenda S.79
9)Ebenda S.35
*10) Julius Evola: „Das Mysterium des Grals“, S. 21 u. S.42ff
„ Ist eine Überlieferungsform im Begriff zu erlöschen, dann können ihre letzten Vertreter mit der Absicht jenem Kollektivgedächtnis, von dem wir eben gesprochen haben, alles anvertrauen, was sonst verlorenginge… Das natürliche Verständnis der Masse andererseits ist genügend Gewähr dafür, daß die Elemente esoterischer Natur diesen ihren Charakter nicht verlieren, sondern als Zeugnis aus der Vergangenheit für jene weiterbestehen, die in anderen Zeiten sie zu erkennen fähig sind.“ Das was leichtfertig als völkische Folklore herabgewürdigt wird, ist also alles andere als primitiv und darf nicht, wie es die moderne Psychoanalyse macht, die„eine systematische und erniedrigende Zurückführung des Höheren auf das Niedere zum Ergebnis hat“, als Ausdruck einer niederen menschlichen Seinsstufe verkannt werden. Gerade die freudsche Psychoanalyse sieht gerne in jedem Symbol einen auf animalischen Instinkt zurückführbare Fetisch. Aus diesem Selbstverständnis heraus ist sie nicht in der Lage, zum Beispiel den Ursprung und die metaphysische Bedeutung eines Symbols, wie das der Weltensäule, zu erkennen, die ja als Weltenstütze Sinnbild einer höheren Weltordnung ist, für einen Psychoanalytiker freundscher Schule hingegen nur ein überdimensionaler Phallus einer aggressionsverherrlichenden patriarchal-animalischen Kultur sein kann. Damit ist nicht nur das Symbol als solches verkannt worden, sondern gleich eine ganze Kultur und Epoche.
Evola stellt fest, daß all die Elemente der angeblichen Folklore weit davon entfernt sind, nur volkstümlich zu sein, sondern vielmehr auf einen Ursprung zurückgehen, „der sogar mehr als nur menschlich ist. Was dabei volkstümlich sein kann, ist nur die Tatsache des Überlebens, wenn diese Elemente einer verschwunden Überlieferung angehören, die manchmal auf eine derart entfernte Vergangenheit zurückgehen, daß sie zeitlich zu bestimmen unmöglich ist, weshalb man sich begnügt, auf das dunkle Gebiet der Vorgeschichte zu verweisen. In diesem Falle spielt das Volk also die Rolle einer Art mehr oder weniger unterbewußten Kollektivgedächtnisses… Gerade das Volk tritt als Träger einer beträchtlichen Anzahl von Elementen auf, die sich auf eine transzendente Ebene beziehen, also eine Ebene, die ihrem Wesen nach so wenig als möglich als „volkstümlich“ betrachtet werden kann“
11)Shaldrake, S. 360f
12) Spanuth, S.216 sowie Willy G. Fügner: „Runen, Symbole und das Schöpfungsziel“, Heitz & Höffkes, S.7 u. S.47-52
13)Shaldrake S. 368
14)Shaldrake,S.9
*15) Der Atlantisbericht ist eine Nacherzählung ägyptischer Tempelinschriften und Papyrusrollen, auf denen die ägyptischen Priester ihre Geschichtschreibung festhielten. Solon hat sie im Jahre 560 v.Chr. nach Athen gebracht. Diesen Berichten hat Platon seinen Atlantisbericht entnommen, der in den Dialogen Timaios und Kritias nachzulesen ist (Spanuth S.11-14, S.28ff, S.285). Es ist anzunehmen, daß diese Papyrusrollen nicht nur die Beschreibung des Unterganges der germanischen Königsinsel enthielten, sondern auch weitreichende Informationen über germanische Religion, Kultur und Staatskunst. Ich gehe davon aus, daß wir manches von dem in Platons Philosophie, einschließlich seiner Staatskunst, wiederfinden. Ich sehe darum in Platons „Staat“ die Widerspiegelung des bronzezeitlichen germanischen Staates; die germanische Staatskunst an sich, die sich als Oligarchie darstellte.
16)Schweiger,S.113
17) Shaldrake S.9
18) Ebenda S.11
19) Ebenda, S.11 und S.142
20) Ebenda S. 144
21) Ebenda, S.11
22) Ebenda, S.273-274
23) Platonismus: Der Platonismus geht von der Existenz eines eigenständigen Reiches der Ideen, Formen und Urbilder aus, die außerhalb von Raum und Zeit existieren. Der platonische Gedanke basiert auf geistigen Urvorstellungen, die der wahrnehmbaren Wirklichkeit vorausgeht. Sein Ursprung liegt im Göttlichen, an das sich die Seele, weil sie aus diesem hervorgegangen ist, erinnern kann. Danach sind unsere Ideen auf eine Erinnerung an unseren göttlichen Ursprung zurückzuführen. < 24) Shaldrake meint, daß die platonische Ideenlehre die Theorie der morph. Felder ausschließt, da diese einer gewissen Evolution unterliegen. Grundsätzlich gehen jedoch beide von einem eigenständigen Reich der Formen aus, die Shaldrake als morphische Felder bezeichnet, Platon als Urbilder. Beide existieren unabhängig von Raum und Zeit und sind mit unserem herkömmlichen Energie-Materie-Begriff nicht zu definieren, da sie sich außerhalb der E=mc2 Realität ansiedeln. Der Unterschied ist, daß Shaldrakes Felder sich entwickeln, Platons Urbilder hingegen ewig sind. Ich erkenne in der Theorie der morphischen Felder trotzdem eine Bestätigung des platonischen Weltbildes, wenn diese eine Evolution der Dinge in der realen Welt zuläßt. Hier sind die Urbilder dann nicht ewig, sondern ursprünglich. Ob wir die gesamte Evolution nun als zielgerichtet oder als ziellos betrachten, ist einzig eine Betrachtungsweise des menschlichen Geistes und der Erkenntnistradition, der er sich unterwirft, kann aber letztendlich nicht beantwortet werden. Grundsätzlich wird die Geschichte und Evolution im Juden-und Christentum als auf ein Endziel gerichtet interpretiert, in der antiken und germanischen Weltschau unterliegen Geschichte und Evolution zyklischen Gesetzmäßigkeiten.


Wichtig ist, das evolutionäre Prinzip nicht nur für die Erde anzuerkennen, sondern zu erkennen, daß das gesamte Universum der Evolution unterliegt. Shaldrake geht davon aus, daß die Gesetze der Wirklichkeit keine ewigen Ideen sind, sondern tiefliegende Gewohnheiten. Der kumulative Einfluß der morphischen Felder verwischt die Grenze zwischen Gewohnheit und Idee, bzw. ewigen Gesetzen im kosmologischen Zeitempfinden. Jede fundamentale Gewohnheit, die den Anspruch erheben kann, gleich einem Gesetz oder Urbild der Wirklichkeit geworden zu sein, muß an sich letztendlich in der begrenzten zeitlichen Betrachtung, zu der wir nur fähig sind, wie ein unveränderliches ewiges Naturgesetz erscheinen. Und durch ihren prägenden Charakter sind sie es schließlich auch; unabänderlich für uns Menschen und unsere physikalische Wirklichkeit.


Auf Seite 387 schreibt er dann und bestätigt meine Gedanken: „morphische Felder enthalten Ziele und Attraktoren, die in der in der Tat konservative und habituelle Charakter haben, das Schöpferische besteht im Auffinden neuer Wege zu diesen Zielen und…bedarf zu ihrer Verwirklichung einer gewissen Flexibelität…“ Der Sinn des Lebens offenbart sich uns tatsächlich als das „ewige Werden“, also als die Evolution schlechthin; nicht bloße Existenz, sondern Entwicklung, in der unser „So-sein = Da-sein“ zum individuellen Lebenssinn wird. Der Mensch, in seinem kulturellen Kontext eingebunden, braucht den Sinn des Lebens nicht zu suchen; er lebt diesen, ist selbst Sinn.
Einig sind wir uns in der Tatsache, daß alle auf der Welt existierenden Hunderassen sich von einem Urbild, nämlich dem Wolf, ableiten. Und wenn wir dem degeneriertesten Schoßhund etwas vorweisen, was ihn an seine Urexistenz erinnert, z.B. ein wegrennendes Kaninchen, haben wir das Wesen des Wolfes in ihm geweckt, was im Prinzip den Mechanismus der Archetypen oder psychischen Urbilder erklärt.
Dieser Wolf ist sozusagen die platonische Idee oder das platonische Urbild des Schoßhundes. Der Wolf wiederum ist als Raubtier, Säugetier, Wirbeltier, Vielzeller, Eukaryont und Aerobier wiederum in sich geschachtelten Hierarchien seine jeweiligen Urbildern oder Ideen zuzuordnen. Diese platonischen Ideen oder Urbilder sind analog den morphischen Feldern.
25)Schweiger, S.23
26) Shaldrake, S.143
27) Ebenda, S.144
28) Ebenda, S.346
29) Ebenda, S.220
30) Ebenda, S.191
31) Ebenda, S.199