Jesus Christus – Identität

Wer war Jesus Christus von Nazareth

„Ihr nennt mich Lehrer und Herr. Ihr habt recht, das bin ich: Ich bin euer Herr und Lehrer.“ Jesu wirkte unbestreitbar als Herr und Lehrer seiner Schüler und Schülerinnen und erfüllte dadurch die Rolle, die im Hebräischen mit dem Wort Rabbi und im Sanskrit mit dem Wort Guru bezeichnet wird. Tatsächlich wurde er von den Menschen, auch von den Aposteln, Rabbi genannt. Aber unter allen Gurus und Rabbis nimmt Jesus eine einzigartige Stellung ein, wie aus den Schriften und auch aus seiner großen Wirkung hervorgeht.

Jesus selbst offenbarte einige Hinweise über seine wahre Stellung innerhalb des Kosmos:

„Gott hat mir unbeschränkte Vollmacht im Himmel und auf Erden gegeben“ (Mt 28,18).

„Ich versichere euch, bevor Abraham geboren wurde, war ich schon da (oder: Ehe Abraham war, war ich)“ (Joh 8,58).

„Vater, gib mir nun wieder die Herrlichkeit, die ich schon bei dir hatte, bevor die Welt geschaffen wurde“ (Joh 17,5).

„Ich bin das Licht, das über allem ist. Ich bin das All. Das All ist aus mir hervorgegangen, und das All ist zu mir gelangt“ (Thomas-Evangelium 77a).

Diese hohe Identität Jesu wurde auch von den Propheten vorausgesagt, z. B. von Micha: „Und du, Bethlehem im Gebiet des Stammes Ephrat, du kleinster unter den Gauen Judas, aus dir soll hervorgehen derjenige, der Herrscher in Israel [im Neuen Jerusalem] werden soll; sein Ursprung ist in der Vorzeit, in unvordenklichen Zeiten“ (Micha 5,2).

Dasselbe erkannten auch die Apostel, nachdem sie Jesus nach seiner Kreuzigung und Auferstehung in seiner verklärten Gestalt sehen und hören konnten. In ihren Briefen teilten sie ihre Erkenntnisse über die innere Identität Jesu den Gemeinden mit, denn diese hatten Jesus nie persönlich gesehen. Was sie sagen, entspricht genau den Selbstoffenbarungen Jesu und den Aussagen der alten Propheten:

„Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung; denn in ihm ist alles erschaffen worden, was in den Himmeln und auf Erden ist: das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Hoheiten oder Gewalten oder Mächte [die verschiedenen kosmischen Rangordnungen der Ältesten, der Erzengel und der Engel im Universum]. Alles ist durch ihn und auf ihn hin erschaffen worden, und er ist vor Allem, und alles hat in ihm seinen Bestand.“ (Brief an die Kolosser 1,15–17)

„In der Vergangenheit hat Gott oft und auf verschiedene Weise durch die Propheten zu unseren Vorfahren gesprochen. Aber jetzt hat er am Ende dieser Tage zu uns gesprochen durch den Sohn, den er zum Erben von allem eingesetzt hat, durch den er auch die Welten gemacht hat. In dem Sohn Gottes erscheint die Herrlichkeit Gottes, denn er entspricht dem Wesen Gottes vollkommen, und durch sein machtvolles Wort trägt er das Weltall.“ (Brief an die Hebräer 1,1–3)

Diese Eigenschaften – unbeschränkte Vollmacht im Himmel und auf Erden; Herrlichkeit, bevor die Welt geschaffen wurde; der Erstgeborene der ganzen Schöpfung; der Sohn, durch den Gott die Welten gemacht hat – weisen aus der Sicht der vedischen Gottesoffenbarung auf eine einzigartige Identität hin: Brahma (innerhalb der Trinität Visnu-Brahma-Siva). Brahma ist der direkte Sohn Gottes (Visnus), durch den die gesamte Schöpfung im Universum vollzogen wird; er ist das erste Lebewesen im Universum und ging unmittelbar aus Gott, dem Urschöpfer, hervor. Brahma ist der Demiurg des Universums, von dem die griechischen und gnostischen Schulen sprechen, und der Pantokrator, der „All-Schöpfer/All-Herrscher“, was in der christlichen Tradition ein bekannter Ausdruck ist, der immer direkt auf den „Sohn“ bezogen wird: Jesus Pantokrator. Brahma ist sowohl Sohn als auch Vater, denn er ist der Vater des Universums, durch den alle Lebewesen in der Schöpfung erscheinen.

Brahma ist kein einseitig männlicher Gott-Vater, sondern umfaßt auch einen vollkommenen weiblichen Aspekt: seine Gemahlin namens Sarasvati. In der altjüdischen oder zumindest noch in der sumerischen Tradition wußten die Menschen namentlich um die Realität Brahmas und Sarasvatis, ja diese Namen waren so bekannt, daß sich die Menschen sogar mit diesen Namen bezeichneten, ähnlich wie auch in Indien die Menschen heute noch Namen wie Krishna, Shankar, Kumar oder Siva haben. Dies zeigt sich insbesondere beim biblischen Stammvater, der aus der sumerischen Stadt Ur stammte. Dieser Stammvater hieß Abram (Abraham), und seine Frau hieß Sara (Sarai)!

Genauso wie der höchste Vater (Visnu/Krsna) regelmäßig auf der Erde erscheint, so erscheint auch Brahma in einer Inkarnation (wörtlich: Fleischwerdung) auf der Erde: „Und das Wort ward Fleisch.“

Gemäß vedischer Gottesoffenbarung erschien Krsna, der Vater, vor 5000 Jahren persönlich auf Erden und erschien vor 500 Jahren nochmals in einer versteckten Gestalt (Sri Caitanya). Bevor der Vater erscheint, erscheinen immer auch Brahma und Siva in irgendeiner Gestalt, um das Kommen des Höchsten Herrn anzukünden und vorzubereiten, denn Visnu, Brahma und Siva bilden in diesem Universum eine Trinität. Dies war auch im Vorfeld der Erscheinung vor 500 Jahren der Fall. Die Veda-Offenbarung identifiziert die Inkarnationen Visnus und Sivas: 500 vor Christus erschien Visnu als Buddha, und gut 500 nach Christus erschien Siva als der große Lehrer Sankara. (7) Über eine Fleischwerdung Brahmas schweigen die Veda-Quellen.

Aus den Ereignissen im Zusammenhang mit dem Erscheinen Krishnas vor 5000 Jahren wissen wir, daß es Brahma vorausgesagt wurde, er werde im folgenden Zeitalter nicht innerhalb, sondern außerhalb der vedischen Kultur geboren werden, und zwar in einer Familie von Fleischessern. Auch diese versteckte vedische Prophezeiung spricht für diese hohe Identität Jesu: er könnte eine Inkarnation Brahmas sein oder dann eine Inkarnation eines Brahma-Sohnes, der zur Rechten seines Vaters sitzt. Dies könnte folgende Stelle im Hebräerbrief (1,3b–4) erhellen: „Weil er die Menschen von ihrer Sünde befreit, hat er sich im Himmel an die rechte Seite dessen gesetzt, der die höchste Macht hat, und steht so hoch über den Engeln, so wie die Würde, die Gott ihm gegeben hat, höher ist als deren Würde. (Zwingli-Bibel: … und er ist um so viel erhabener geworden über die Engel, als er ihnen voraus einen vorzüglicheren Namen ererbt hat.)“

Dies könnte weiter bestätigt werden durch die Tatsache, daß Jesus in neuen medialen Offenbarungen oft nicht nur Jesus oder Jeshua genannt wird, sondern in seiner höheren Identität auch Sananda. Dies ist ein Sanskritname, der in der Veda-Offenbarung sehr bekannt ist, und bezieht sich auf die ersten „Söhne“ Brahmas in der direkten Kumara-Linie (Kumara bedeutet im Sanskrit „erster Sohn; Prinz; Erbe des Vaters“).

Jesu einzigartige Position bestünde dann darin, daß er in die dichteste Materie hinuntergestiegen ist und mit seiner Auferstehung und Himmelfahrt die dreidimensional erstarrte Materie durchbrochen hat, um so die Höherschwingung und Transformation der Materie wieder einzuleiten. Die „Sünde“, von der Jesus die Menschheit befreit hat, wäre dann (in dieser Interpretation) der Fall der Menschheit in die dritte Dimension, die durch Luzifer verkörpert wird. Nur bei extremer Gottferne (im Kali-Yuga) fallen gewisse Seelen in die extreme Materieverdichtung der dritten Dimension, was durch das Erscheinungsbild der gegenwärtigen Menschheit in jeder Hinsicht bestätigt wird. Das würde auch erklären, warum Jesus heute eine solch entscheidende Rolle erfüllt: Er ist der göttliche Geist hinter der gesamten Transformation und Erlösung der Menschheit aus der dreidimensionalen Verdichtung bis hin zur höchsten, ewigen Befreiung aus der Materie, die er vor 2000 Jahren neu einleitete.

Die Identität als Brahma oder Brahma-Sohn würde viele von Jesu Aussagen über seinen Vater differenzieren, denn mit Brahma wäre er tatsächlich eins. Brahma ist der höchste Schöpfergott im Universum, aber nicht der Höchste Gott. Diese Differenzierung wird bei Jesus oft spürbar, wenn er vom Vater und von Gott spricht: Manchmal scheint er sich auf Brahma und manchmal direkt auf den höchsten Gott zu beziehen.

Dieser Gedanke ist nicht neu. Er leitet sich direkt aus den Aussagen Jesu, der Propheten und der Apostel ab. Auch nachchristliche Gnostiker und Mystiker haben dieses Mysterium erahnt. Sie wurden von der späteren Kirche jedoch allesamt als Ketzer verteufelt und verdammt. Dies berichtet die Kirchenautorität Irenäus von Lyon im Buch Adversus haereses („Gegen die Häretiker“): „Ein gewisser Kerinth [im 2. Jh.] aus der Provinz Asia lehrte, das Universum sei nicht von dem obersten Gott erschaffen worden, sondern von einer anderen Kraft, die durch weiten Abstand von der obersten Macht – sie ist über dem Universum – getrennt und entfernt ist.“

Als Jesus seinen Jüngern sagte, er hätte ihnen noch vieles zu sagen, konnten sich diese und erst recht die späteren Nachfolger nicht vorstellen, was Jesus meinte, als er „vieles“ sagte: „Ich hätte euch noch vieles zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht von sich aus reden, sondern was er hört, wird er reden, und das Zukünftige wird er euch verkündigen. Er wird meine Herrlichkeit sichtbar machen, denn aus dem Meinigen wird er es nehmen und euch verkündigen. Alles, was der Vater hat, ist mein; deshalb habe ich gesagt, daß er es aus dem Meinigen nimmt und euch verkündigen wird.“ (Joh 16,12–15)

Diese Aussage Jesu weist darauf hin, daß in Zukunft neue Offenbarungen durch den Geist der Wahrheit zur Menschheit gelangen werden, als Unterweisung und Begleitung der Menschen auf dem Weg der Transformation und Erlösung aus der dritten Dimension. Auch hinter dieser medialen Türöffnung wirkt der Geist der Wahrheit, der vom Vater durch das Medium des Sohnes offenbart wird. Wie sich in den vergangenen Jahrzehnten erwiesen hat, war Jesus oder Jeshua die Hauptquelle hinter den echten medialen Botschaften, die göttlichen Ansprüchen genügen (was lange nicht alle Channelings tun). Auch hier zeigt sich Jesu besondere Rolle in der globalen Transformation.

Das Tor ist offen

Die obigen Mutmaßungen über Jesu Identität beruhen direkt auf dem Zeugnis Jesu, der Propheten und der Apostel. Sie werden auch von vielen späteren Neuoffenbarungen bestätigt. Dennoch sind sie in dieser Konsequenz nur hypothetisch. Unbestreitbar jedoch ist, dass Jesus entsprechend dem Willen und dem Auftrag des Vaters eine Tür geöffnet hat, die den Menschen hohe und höchste Ziele erschließt: „Ich habe euch eine Tür geöffnet, die keiner mehr zuschließen kann“ (Offb 3,8).

Die Öffnung dieses Tores zurück in die spirituelle Welt begann bereits vor dem Beginn des Kali-Yugas durch das Erscheinen Krsnas, wodurch sich Gott und die Gottesworte (Bhagavad-Gita) neu offenbarten. Innerhalb des Kali-Yugas wurde die Menschheit von verschiedensten hohen und höchsten Gottgeweihten für die endgültigen Schritte zurück zu Gott vorbereitet, insbesondere durch den Gottessohn Jesus, der die Umkehr aus der dichtesten Materie einleitete und begleitete, bis zum heutigen Tag. Deswegen ist es nicht erstaunlich, daß die Asuras sich vor allem auf Jesus stürzten und versuchten, sein Wirken durch Institutionen, Irrlehren, Relativierungen und Verabsolutierungen unwirksam zu machen. Sie wissen, daß die geöffnete Tür von niemandem geschlossen werden kann. Aber sie wollen die Menschen derart ablenken, damit niemand merkt, daß die Tür offen ist. Dann bleibt sie zwar offen, aber niemand geht hindurch.

Diese Rechnung wird jedoch nicht aufgehen, weil schon viele Menschen durch diese Tür hindurchgegangen sind und weiterhin hindurchgehen. Und Jesus öffnete die Tür nicht nur für diejenigen, die hinauswollen, sondern auch für das Erscheinen Gottes, des Vaters, der von außen aus dem Reich des ewigen Lichtes in die Dunkelheit der materiellen Welt kommt …