Rune Berkana

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Berkana

germanisch: Berkana
gotisch: Baírkan
altenglisch: Beorc
altnordisch: Bjarkan
Bedeutung: Birke
Lautwert: B
Zahl: 18
Schreiben: B
Kraft: passiv
Geschlecht: weiblich
Aett: 3. Tyr
Götter: Berta, Holda
Baum: Birke
Pflanze: Mondwinde
Kraut: Frauenmantel
Edelstein: Mondstein
Farbe: dunkles Grün
Elemente: Erde
Halbmond: 4.  Neumond
Zeit ca.: Ende Feb. – Ende Mrz.
Schlagworte:  Birke, Brüste der Mutter Erde, Rune der Übergangsriten, Variation, Zufall, Evolution, repräsentiert die Birke als Baum des Lebens und des Todes, weibliche Intuition, assoziiert mit Fruchtbarkeitskulten
Bedeutung: Berkana bedeutet Göttin der Birke, und die Birke ist ein Symbol für Fruchtbarkeit. In der ganzen europäischen Kultur werden Birkenzweige für kultische Zwecke genutzt. Man bringt sie in Form von Herzen an der Tür von frisch Verheirateten an oder schmückt damit den Maibaum. Hexen sollen auf Besen aus Birkenholz geritten sein – vielleicht kommt dieses Bild aus dem Brauch sich mit Birkenzweigen zu schlagen, um fruchtbar zu werden. Wenn Tiwaz eine fundamental männliche Rune war, so ist Berkana ausnehmend weiblich, denn sie steht für die Mutter, die weise alte Frau und das junge Mädchen. Tyrs Wunde entsteht durch die Begegnung mit dem Tod, Berkanas Wunde ist die des Lebens – die der Menstruation. Um 90° gedreht stellt die Rune die Brüste der Erdmutter dar.

Mythologie: Die Birke leuchtet in der Vollmondnacht und ihr reflektiertes Licht wirft keinen Schatten. Iduna ist die Göttin der Birken und steht für natürliche Weiblichkeit. Die Göttin der Birke (Iduna oder Frigg) wird in Berkana auch als Erdmutter, die große Göttin, angesehen. Sie ist die Mutter aller Lebewesen Midgards und Herrin über Geburt und Wiedergeburt. Sie ist das weibliche Konzept des Lebens, die Form der Rune Berkana wird mit den lebensspendenden Brüsten einer Mutter assoziiert. Heiden sehen in der Erdmutter auch die dreifache Göttin, da die Erscheinung als Mädchen, Mutter und alte Frau starke Parallelen zum Heidentum aufweist. Die Berkana-Rune enthält das komplexe Mysterium der großen Mutter. In ihrem kosmologischen Aspekt ist sie die Mutter jeglicher Manifestation und verkörpert das Mysterium kosmischer und menschlicher Geburt und Wiedergeburt. Berkana herrscht über die vier zentralen menschlichen „Übergangsrituale“ (Geburt, Eintritt in die Welt der Erwachsenen, Hochzeit und Tod). Die Göttin der Birke verkörpert den aufblühenden, aber auch den dunklen Aspekt der großen Mutter, die „schreckliche Mutter“, die über den Tod regiert. Im Ritual der Erdmutter Nerthus, wie es Tacitus beschreibt, bringt die in einem Wagen über die Felder ziehende Göttin Segen, Frieden und Fruchtbarkeit, nimmt am Ende aber Menschenopfer entgegen, die in ihrem heiligen See ertränkt werden – wobei allerdings unklar ist, ob es sich um ein faktisches Opfer oder um eine symbolische Beschreibung von Tod und Wiedergeburt handelt, für die oft, besonders in germanischen und keltischen Mythen, ein geheimnisvoller See steht (das Wort Seele kommt von See). In der Berkana-Rune ist alles Werden und Sein enthalten. Sie ist die Einheit des Kreislaufs von Geburt, Leben, Tod und Wiedergeburt, die Einheit der Evolution und das „Mysterium des Augenblicks“, durch das sich diese Einheit des Seins in ein Werden entfaltet. Als Rune der Muttergottheit ist Berkana eine erhaltende, schützende und daher auch verbergende Macht. Sie herrscht über alle schützenden und verbergenden Orte wie Höhlen, Behausungen und Einweihungsorte.

Magie: Berkana ist die Rune der Frauen, und sie können aus ihr Kraft beziehen. Berkana hilft beim Bewußtwerden der Einheit des Augenblicks als Mutter aller Dinge und bei der Verwirklichung von Ideen durch den schöpferischen Prozeß und bewirkt Fruchtbarkeit und Wachstum. Der Prozeß der Erneuerung in Form einer Wiedergeburt in veränderter Form wird vom Prinzip dieser Rune unterstützt. Nach einer Zeit der negativen Erfahrungen brechen die positiven Gefühle und der Lebenswille wieder hervor wie die Pflanzen im Frühling.

Anwendung: Positiv stärkt Berkana die weiblichen Seiten, neutral ist sie Beschützerin des Menschen und negativ die Mutter, die ihre Kinder frißt.

Wirkung: Reinkarnation und Wiedergeburt im Geist. Stärkt die Macht des Geheimen. Rituale des Schutzes und der Verheimlichung. Festhalten und Bewahren anderer Kräfte. Schutz des Heims und des unmittelbaren persönlichen Umfelds. Sicherung der Versorgung. Schutz vor Täuschung. Amulette gegen Bedrohung des Besitzstandes von außen und gegen Heimtücke. Talismane zur Förderung des allmählichen wachsenden Reichtums und der allgemeinen Fruchtbarkeit.

Heilrune: Zuständig für verschiedene Fruchtbarkeitsstörungen. Steigerung der physischen Standfestigkeit. Stärkung von Knochengerüst und Muskulatur. Steigerung der allgemeinen Widerstandsfähigkeit. Heilung von Infektionen.

Orakelbedeutung: Allgemeine Fruchtbarkeit, sowohl geistige als auch körperliche, sowie persönliche Entwicklung, Gesundheit, das Gedeihen eines Unternehmens, ein neuer Anfang, Wachstum, Klarheit.

Runenbotschaft: Diese Rune kann alles verbergen und geheimhalten oder Geheimnisse teilen – wohl dem, der weiß, wie. Man pflege den Kontakt zur Erde in jeder Hinsicht: körperlich, geistig und seelisch.